Ratgeber: Rasen richtig düngen
Eine der drei wichtigen Säulen neben dem Mähen und Bewässern ist das Düngen. Oft wird der Rasen gar nicht gedüngt, oder wenn schon, dann zu stark. Die Überdüngung kann zu starken Schädigungen des Rasens führen. Gelber Rasen, und schneller Höhenwuchs sind nur einige Beispiele.
Wann Rasen düngen?
Für ein optimales Ergebnis, solltest Du die Rasenfläche zwei Tage nach dem Rasenmähen düngen. Dann sind die Schnittkanten der Grashalme verschlossen. Dadurch kommt der Dünger nicht nur besser Richtung Boden, sondern gelangt auch nicht in die Blätter des Rasens und Du verhinderst starke Schädigungen. Trockene Wetterverhältnisse verhindern, dass der Dünger an den Grashalmen kleben bleibt.
Die Rasenpflege im Frühling kann mit der Forsythienblüte beginnen. Im Optimalfall düngst Du hier an einem trocknen, leicht bedeckten Tag. Im Juni kannst Du mit einer Düngung auch den kahlen Stellen im Rasen noch einmal den Kampf ansagen. Die Rasenpflege im Herbst kann im August erfolgen und hilft dem stark beanspruchten Rasen bei der Regeneration. Stark beanspruchter Rasen tritt jedoch nicht nur bei von uns häufig benutzten Flächen auf. Ein Schattenrasen direkt unter einem Baum ringt auch um genügend Nährstoffe.
Diese Tageszeiten eignen sich zum düngen
Besonders früh und abends macht es Sinn den Rasen zu düngen. Denn die Rasenfläche sollte nach dem Düngen bewässert werden, um den Dünger schnell in den Boden zu bringen. Außerdem riskierst Du mit dem gießen in der sengender Hitze am Mittag Verbrennungen des Rasens.
Welchen Dünger für Rasen?
Die Auswahl auf dem Dünger-Markt ist riesig. Verschiedene Nährstoffzusammensetzungen als Granulat oder Flüssigdünger, Bio oder doch synthetisch hergestellt? Viele Gärtner stellen sich die Frage, welches Produkt denn nun das Optimale sei, um den Rasen richtig zu düngen.
Generell kannst Du zwischen normalem Dünger und Langzeitdünger wählen. Normaler Dünger führt aufgrund der Nährstoffzusammensetzungen zu einem schnellen Höhenwachstum der Grashalme. Viel Schnittgut und Nitratauswaschungen bei Regen können Folgen eines solchen Düngers sein. Zudem hält er eben nur über eine kurze Dauer, sodass Du ihn häufiger nachkaufen musst, was sich nicht unbedingt als optimal herausstellt.
Unsere Empfehlung: Langzeitdünger
Damit Dein Rasen in Zukunft gut versorgt ist, empfehlen wir Dir einen Langzeitdünger. In der Regel ist Dein Rasen für 3 Monate mit Nährstoffen versorgt. Die Spanne hierbei liegt jedoch zwischen 2 und 6 Monaten. Genauere Infos findest Du auf den einzelnen Verpackungen der Produkte. Die Langzeitdünger sind meist stickstoffbetont und sorgen bei richtiger Dosierung für eine schöne, grüne Farbe. Für eine einfachere Dosierung empfehlen wir Dir generell Dünger in Granulatform.
Aller 3 bis 4 Jahre kannst Du eine Bodenanalyse durchführen und somit prüfen, ob Du einen Mineraldünger zu Verstärkung nutzen solltest.
- Langzeitdünger => Grundversorgung
- Mineraldünger gegen Mängel
- Herbstdünger als Vorbereitung auf den Winter
Für häufig wiederkehrenden, starken Moosbefall solltest Du entweder das Mähen ohne Fangkorb abstellen, oder einen Eisendünger ausprobieren, falls ersteres nicht hilft.
Wie oft Rasen düngen?
Ähnlich wie beim Rasen neu anlegen und nachsäen wird der Rasen im Frühjahr und im Herbst bearbeitet. Da die meisten Langzeitdünger 3 Monate lang Nährstoffe abgeben, empfehlen wir 2 bis 3 Düngungen pro Jahr. Besitzt Du lediglich einen Zierrasen, so sollte die Tendenz Richtung 2 Düngungen, z.B. Mitte April und im Juli gehen. Bei einem stärker beanspruchten Rasen solltest Du eher 3 Mal düngen. Geeignete Zeitpunkte sind z.B. im April, in Juni und im August.
Wenn Du einen Mulchmäher oder einen Mähroboter benutzt, verlassen die Nährstoffe den Kreislauf nicht. Dadurch musst Du seltener düngen. Das Mähen ohne Auffangkorb kann jedoch auch zu einer stärkeren Moosbildung beitragen. An dieser Stelle musst Du abwägen, ob Du die Vorteile eines Mulchmähers ausnutzen möchtest und dafür eventuell einmal mehr vertikulierst oder eben einmal mehr als nur 1 bis 2 Mal düngst.
Wie viel soll man am besten verwenden?
Die benötigte Mange Dünger richtet sich nach der Größe deiner Rasenfläche und der Konzentration Deines Düngers. Bei den von uns empfohlenen Granulaten findest Du stets einen Hinweis auf der Verpackung, wie viel Gramm pro Quadratmeter Rasenfläche nötig sind. Halte Dich bitte an diese Angaben, um Überdüngung und damit gelben Rasen zu vermeiden.
Einfach Dünger ausbringen
An dieser Stelle in unserem Rasen richtig düngen Ratgeber kommt es zu einem der wichtigsten Punkte für einen schönen, grünen Rasen. Werden einige Stellen zu wenig gedüngt, dankt es Dir die Rasenfläche mit kahlen Stellen. Eine Überdüngung hingegen hat gelben Rasen zur Folge. Den wollen wir als Gärtner natürlich auch nicht haben. Deshalb sollte Dünger stets gleichmäßig ausgebracht werden. Um Dir, besonders als Anfänger, eine Hilfestellung zu geben, gibt es dafür ein nützliches Tool – den Streuwagen.
Darauf solltest Du beim Düngen achten
Rollrasen düngen?
Häufig stellen sich die Besitzer von Fertigrasen die Frage, ob dieser gedüngt werden sollte. An dieser Stelle ist es wichtig zu verstehen, wie Rollrasen eigentlich funktioniert. Wir möchten dabei nicht zu weit ausholen, denn weitere Infos findest Du in unserem Rollrasen richtig verlegen Ratgeber. Doch um die Thematik kurz und knapp zu beantworten: Rollrasen verbindet sich nach einer gewissen Zeit mit dem Boden. Insofern Du Dir keinen Kunstrasen zugelegt hast, solltest Du diesen wie einen normalen Rasen behandeln und auch düngen.
Rasen düngen bei Regen?
Diesen Fehler solltest Du auf keinen Fall machen. Während oder nach dem Regen zu düngen kann Deinen Rasen nachhaltig schädigen. Wenn Du nach dem Regen düngst, bleiben Düngerspuren an den feuchten Grashalmen kleben. Das verhindert nicht nur, dass der Dünger in den Boden gelangt, sondern kann Deinen Rasen nachhaltig schädigen.
Wir empfehlen Dir den Rasen an einem trockenen Tag oder vor einem kurzen Regenschauer zu düngen. Denn somit kannst Du den Dünger durch anschließendes Bewässern oder den Regen selbst von den Grashalmen spülen.
Rasen nachsäen und düngen gleichzeitig?
Frisch gesäten Rasen zu düngen ist prinzipiell natürlich möglich. Wir empfehlen es Dir aber nicht. Die späteren Keimlinge mit genug Nährstoffen versorgen zu wollen ist jedoch ein gute Idee. Deshalb kannst Du eine Woche vor dem aussäen die schon präparierte Fläche düngen. Somit sind die Rasensamen ab dem Zeitpunkt des einsäens bestens versorgt. Klicke hier, um zu erfahren, wie Du den Boden auf die Aussaat vorbereiten kannst.